Wichtige Informationen zum Thema Zeckenschutz
- Babesien auf dem Vormarsch -
Im Zuge einer vermehrten Fallzahl in unserer Praxis und auch im Austauch mit unseren Kollegen sachsenweit, möchten wir Sie auf ein zunehmendes Problem mit der sogenannten Babesiose des Hundes aufmerksam machen.
Auf Grund vermehrter Reiseaktivität und den steigenden Temperaturen über die letzten Jahre haben sich die Buntzecken (Auwaldzecken) und mit ihnen die Babesien mehr und mehr in Deutschland ausgebreitet. Dies bringt uns bislang ungeahnte Fallzahlen an erkrankten Hunden, bisher vor allem im östlichen Sachsen, aber auch bei uns sind bereits Hunde erkrankt.
Babesien sind Einzeller, welche durch den Biss der Buntzecke übertragen werden. Nach der Übertragung vermehren sich die Babesien in den roten Blutkörperchen und zerstören diese dabei. Es kann eine Blutarmut, eine sogenannte Anämie, entstehen. Die Behandlung einer ausgebrochenen Babesiose sollte rasch erfolgen und ist leider nicht in allen Fällen erfolgreich.
Wir möchten Sie daher dringend bitten, Ihre Lieblinge vor Zeckenbissen zu schützen. Da Buntzecken auch bei unter 4°C in den Wintermonaten aktiv sein können und eine Übertragung bereits nach 24-48 Stunden erfolgt, empfehlen wir einen ganzjährig wirksamen Zeckenschutz. Studien haben belegt, dass Zecken durchschnittlich erst 3-4 Tage nach dem Biss am Tier erkannt und entfernt werden.
Für weitere Informationen bezüglich der Symptome und der benannten Zecken können Sie auf die Seite der Vereinigung der Veterinärparasitologinnen zurückgreifen. Dort finden Sie auch kurze Videos zur Thematik.
Allgemeine Informationen zur Babesiose. Informationen zum Zeckenschutz im Winter.
Für alle weiteren Fragen die sich bei Ihnen bezüglich des Zeckenschutzes auftun wenden Sie sich bitte an uns, wir beraten Sie gerne.
Zecken, Wissen sie Bescheid?
In Deutschland sind bei Hunden und Katzen die wichtigsten Vertreter der Zecken: der Holzbock (Ixodes ricinus), die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus).
Am häufigsten treten die beiden erstgenannten auf.
Die Zecken durchlaufen einen langen Entwicklungszyklus, welcher mit der Eiablage des Weibchens beginnt. Es können bis zu 3000 Eier pro Tier abgelegt werden. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, welche nach ihrer ersten Blutmahlzeit eine Häutung zur Nymphe durchlaufen. Larven und Nymphen sind wesentlich kleiner als erwachsene Zecken. Nach einer erneuten Blutmahlzeit wird aus der Nymphe durch eine zweite Häutung die erwachsene Zecke. In diesem Stadium saugen ausschließlich die weiblichen Tiere Blut. Ein vollgesogenes Weibchen wiegt ca. 120mal soviel wie normal.
Die männlichen Zecken suchen die weiblichen Zecken zur Paarung auf und heften sich dafür an die Unterseite des Weibchens. Das Männchen stirbt nach der Paarung.
Ist das Weibchen vollgesogen, läßt es sich vom Wirt abfallen um seine Eier zu legen. Danach stirbt auch die weibliche Zecke.
Ein Zeckenbiss selbst ist wenig problematisch für Hund und Katze, eine sehr viel größere Bedeutung haben Zecken aber als Überträger von gefährlichen Krankheiten. Vor allem die Babesiose und die Borreliose können lebensbedrohlich werden.
Die Erkrankungserreger werden nach 24-48 Stunden des Saugaktes in das Blut des befallenen Tieres abgegeben. Je schneller also eine Zecke
entfernt wird, umso niedriger ist das Risiko für unsere Haustiere zu erkranken. In Studien wurde belegt, dass Zecken durch den Besitzer durchschnittlich nach 3-4 Tagen gefunden und entfernt werden. Leider hat die Zecke zu diesem
Zeitpunkt bereits Krankheiten übertragen, so dass wir die Anwenung eines sicher wirksamen Zeckenschutzpräparates empfehlen.
Es gibt Tabletten, Halsbänder, Spot-On-Präparate und neu auch eine Spritze.
Für Hunde und Katzen gibt es sehr unterschiedliche Präparate und Katzen vertragen nur wenige Wirkstoffe. Bitte benutzen Sie deshalb NIE Hundepräparate auf Ihrer Katze.
Gerne beraten wir Sie bei uns in der Praxis, welches Präparat für Ihren Liebling am besten geeignet ist.